Bundestag erinnert an Opfer des Holocaust

Bundestag erinnert an Opfer des Holocaust

Der Bundestag erinnert am Mittwoch mit einer Gedenkstunde an die Opfer der Verbrechen der Nationalsozialisten. In diesem Jahr werden die Auschwitz-Überlebende Eva Szepesi, die als Zwölfjährige aus dem Vernichtungslager befreit wurde, und der Sportjournalist Marcel Reif, der Sohn eines Schoah-Überlebenden ist, sprechen, wie der Bundestag mitteilte. Die Gedenkstunde soll im Zeichen einer "generationenübergreifenden Aufarbeitung des Holocausts" stehen, hieß es.

Szepesi stammt aus einer jüdischen Familie. Sie wurde 1932 in Budapest geboren. 1944 deportierten sie die Nationalsozialisten in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Sie erlebte die Befreiung des Lagers am 27. Januar 1945 durch die sowjetische Armee und überlebte als eines der wenigen Kinder die Verbrechen der Nazis. Erst 1995 sprach sie erstmals über die Schrecken dieser Zeit.

Reifs Vater überlebte den Holocaust, weil er aus einem Deportationszug gerettet wurde. Die Familie wanderte später von Polen nach Israel aus, anschließend nach Deutschland, wo Reifs Karriere als Sportjournalist begann.

Der Bundestag erinnert traditionell rund um den Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz an die Opfer der Schoah. 1996 hatte der damalige Bundespräsident Roman Herzog das Datum als Gedenktag proklamiert. In diesem Jahr fällt die Gedenkstunde wegen der verschobenen Etatberatungen in die Haushaltswoche des Parlaments. Die Generaldebatte zum Haushalt mit Reden von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Oppositionsführer Friedrich Merz (CDU) findet deshalb erst am Mittwochnachmittag statt.