Migrationsbeauftragte: Obergrenzen-Debatte entmenschlicht Geflüchtete

Migrationsbeauftragte: Obergrenzen-Debatte entmenschlicht Geflüchtete

Die Migrationsbeauftragte der Bundesregierung, Reem Alabali-Radovan, hat sich gegen die Einführung einer Obergrenze für Flüchtlinge ausgesprochen. "Solche Diskussionen heizen nur die Stimmung weiter an, entmenschlichen Geflüchtete", sagte die SPD-Politikerin der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag).

Alabali-Radovan mahnte: In der Obergrenzen-Debatte ginge es nur noch um Zahlen, persönliche Schicksale würden dahinter verschwinden. Zuletzt hatte der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder für eine "Integrationsgrenze" von höchstens 200.000 im Jahr ausgesprochen.

Alabali-Radovan kritisierte auch CDU-Chef Friedrich Merz für dessen Zahnarzt-Aussage. Merz hatte behauptet, Asylbewerber nähmen Deutschen Arzttermine weg. "Es werden Ressentiments geschürt und Falschbehauptungen aufgestellt." Mit solchen Äußerungen würde "die Axt an den gesellschaftlichen Zusammenhalt" gelegt.