Hannoverscher Landesbischof sieht Dienstpflicht positiv
Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister sieht eine allgemeine Dienstpflicht positiv. Auch wenn diese nicht auf Freiwilligkeit basiere, könne er dafür nur werben. "Junge Menschen können dabei etwas entdecken, das sie von sich selbst aus nicht entdeckt hätten", sagte der evangelische Bischof der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (Samstag).
Er selbst habe beim Deutschen Roten Kreuz in Hamburg seinen Zivildienst abgeleistet, berichtete Meister. Er habe gemeinsam mit einer Krankenschwester Menschen am Lebensende begleitet und Behinderte befördert.
"Als Theologiestudent wäre ich von Wehr- oder Ersatzdienst eigentlich freigestellt gewesen, doch ich habe mich freiwillig dafür entschieden - und ich habe es nicht bereut." Die Erfahrungen hätten ihn sehr geprägt, sagte Meister. "Ich war in der Pflege ein junger Mensch, der gerade ins Leben einstieg, und lernte Menschen kennen, die sich vom Leben verabschieden mussten - das waren sehr beeindruckende Begegnungen."
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Die Debatte um eine allgemeine Dienstpflicht für junge Menschen war aufgekommen, nachdem CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer aus ihrer Parteibasis vom Bedauern über das Ende der Wehrpflicht und den Wunsch nach einer ersatzweisen Dienstpflicht bei der Bundeswehr und im sozialen Bereich berichtet hatte. Eine mögliche Dienstpflicht ist allerdings umstritten. Wohlfahrtsverbände sehen sie skeptisch und fordern stattdessen eine Stärkung der Freiwilligendienste.