Friedensarbeit kritisiert Selbstdarstellung der Bundeswehr

Bundeswehr

Foto: Stefan Sauer/dpa-Zentralbild/dpa/Stefan Sauer

Soldaten in der Grundausbildung marschieren.

Friedensarbeit kritisiert Selbstdarstellung der Bundeswehr
Die evangelische Friedensarbeit hat die Bundeswehr für ihre Selbstdarstellung bei Landesfesten und dem "Tag der Bundeswehr" kritisiert.

"Die Bundeswehr ist kein gewöhnlicher Arbeitgeber, und das muss auf solchen Veranstaltungen deutlich werden", sagte der Geschäftsführer der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK), Wolfgang Burggraf, am Mittwochabend in Bonn. Stattdessen präsentiere sie sich etwa als Umweltschützer, Feuerwehr oder Entwicklungshelfer. Dies verharmlose den Auftrag der Bundeswehr und die damit verbundenen Gefahren, betonte er.

Der Geschäftsführer der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF), Jan Gildemeister, ergänzte: "Die Bundeswehr versteht sich als Armee im Einsatz." Dazu gehörten Kriegseinsätze und "dafür trainieren Soldatinnen und Soldaten das Töten von Menschen". Das komme in den Selbstdarstellungen nicht vor. Ziel sei es wohl eher, die Bundeswehr in einem guten Licht dastehen zu lassen und Jugendliche für die Armee zu werben, erklärte er. Die EAK ist Teil der Friedensarbeit der evangelischen Kirche und beschäftigt sich mit Fragen der Friedensethik, Friedenstheologie, Friedenspolitik und Friedenspädagogik.

Mehr zu Bundeswehr
Sascha Richter (links) und Wahidulla Rahimi kennen sich aus Afghanistan, Rahimi war dort eine Ortskraft
Wahidulla Rahimi floh mit seiner Familie vor den Taliban. Der frühere Bundeswehrsoldat Sascha Richter half bei der Flucht und begleitet die Familie beim Ankommen in Deutschland.
Soll die Wehrpflicht wieder eingeführt werden?  Ideen, Meinungen und Antwortversuche in 1,5 Minuten.