Deutsche Lutheraner reisen nach Rom

Die Piazza Martin Luthero in Rom erinnert an Reformator Martin Luther.

Foto: epd-bild/Stefano Dal Pozzolo/Agentur Romano Siciliani

Eine Delegation deutscher Lutheraner trifft am 4. Juni in einer Privataudienz mit Papst Franziskus zusammen. Ein Platz in Rom erinnert an Reformator Martin Luther.

Deutsche Lutheraner reisen nach Rom
Privataudienz mit Papst
Eine Delegation deutscher Lutheraner trifft am 4. Juni in einer Privataudienz mit Papst Franziskus zusammen.

Er freue sich auf den Gedankenaustausch und den Dialog, "wie wir den Geist des ökumenischen Reformationsjubiläums weitertragen können", erklärte der Delegationsleiter und Vorsitzende des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB), Landesbischof Gerhard Ulrich (Schwerin), am Donnerstag in Hannover. "Wir halten am Ziel der vollen Gemeinschaft fest und wollen als deutsche Lutheraner einen Beitrag dazu leisten."

Die von Papst Franziskus immer wieder angesprochenen Themen wie der Einsatz für die Armen und das Engagement für den Frieden könnten nur gemeinsam angegangen werden, sagte der Nordkirchen-Bischof Ulrich dem Evangelischen Pressedienst (epd). Trotz aller Unterschiede zwischen Lutheranern und Katholiken gebe es viele Gemeinsamkeiten. Ulrich: "Die Kirche der Zukunft wird eine ökumenische sein oder sie wird gar nicht Kirche sein." Als Gastgeschenk will Ulrich ein karitatives Projekt für Obdachlose finanziell unterstützen.

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Zum Auftakt der Reise vom 2. bis 7. Juni nach Italien wird Ulrich am Sonntag, dem 3. Juni, in der Evangelisch-Lutherischen Christuskirche in Rom predigen. In Rom stehen zudem Gespräche mit Kardinal Kurt Koch, dem Präsidenten des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, und Erzbischof Luis Ladaria, dem Präfekten der Glaubenskongregation, auf dem Programm. Der Lutherische Weltbund (LWB) und der Vatikan führen seit über 50 Jahren Dialoge. Die deutschen Lutheraner unterhalten traditionell enge Kontakte zur römisch-katholischen Kirche und treffen sich regelmäßig mit Vertretern des Vatikans.

In Rom will sich die Lutheraner-Delegation zudem mit Vertretern der Päpstlichen Universität Gregoriana, der christlich-karitativen Gemeinschaft von Sant'Egidio und der Deutschen Botschafterin beim Heiligen Stuhl, Annette Schavan, treffen. Am Dienstag, den 5. Juni, reist die Gruppe weiter nach Neapel, wo Begegnungen mit Vertretern der Evangelisch-lutherischen Kirche in Italien (ELKI) im Mittelpunkt stehen. Zur Delegation gehören neben Ulrich die Hamburger Pröpstin Astrid Kleist sowie der Schaumburg-Lippische Landesbischof und Ökumene-Experte Karl-Hinrich Manzke.

Das Deutsche Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB) vertritt die elf deutschen Mitgliedskirchen im Lutherischen Weltbund (LWB), die nach eigenen Angaben circa 11,5 Millionen Gemeindeglieder umfassen. Zum Lutherischen Weltbund gehören über 74 Millionen Gläubige in 145 Mitgliedskirchen aus 98 Ländern.