Auseinandersetzung mit der NS-Zeit

Freiherr Wilhelm von Pechmann

Foto: epd/Archiv

Auseinandersetzung mit der NS-Zeit
Alle, die zur Rolle der Kirche im Nationalsozialismus forschen und publizieren, aufgepasst: Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern schreibt für das Jahr 2018 wieder den Wilhelm Freiherr von Pechmann-Preis aus.

Der Wilhelm Freiherr von Pechmann-Preis fördert die Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus. Die Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert. Ausgezeichnet werden – vor allem zur damaligen Rolle der Kirche - herausragende Leistungen in der historisch-wissenschaftlichen Forschung oder in Bildungsarbeit und Publizistik. Außerdem können überzeugende Beispiele für Gemeinsinn und Zivilcourage in der Gegenwart ausgezeichnet werden.

Wilhelm Freiherrn von Pechmann (1859-1948), zu dessen Gedenken der Preis von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern gestiftet wurde, war der erste gewählte Präsidenten der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Hauptberuflich war von Pechmann Direktor der Bayerischen Handelsbank in München, er bekleidete aber auch einige internationale Ehrenämter in Wirtschaft und Kirche.

Dazu gehörten zum Beispiel seine Mitgliedschaft im Ständigen Ausschuss des Lutherischen Weltkonvents und dem Deutschen Evangelischen Kirchenausschuss. Des Weiteren war er Präsident der verfassungsgebenden Deutschen Evangelischen Kirchentage von Stuttgart (1921), Bethel (1924) und Königsberg (1927). Von Pechmann war ein entschiedener Gegner des Nationalsozialismus.

Die Auszeichnung würdigt seine besonderen Verdienste um Humanität und Recht, Christentum und Kirche und sein Eintreten für die Juden. Eine Jury aus sieben namhaften Vertretern von Kirche und Wissenschaft befindet über die Zuerkennung dieser Auszeichnung.

Eine Jury aus sieben namhaften Vertretern von Kirche und Wissenschaft befindet über die Zuerkennung dieser Auszeichnung.
Die vorzulegenden Arbeiten sollen in sich abgeschlossen und nicht älter als zwei Jahre sein. Der Bewerber oder die Bewerberin muss die eingereichte Arbeit auch geschrieben haben. Die Arbeit ist zu senden an
die
Präsidentin der Landessynode
Dr. Annekathrin Preidel
Postfach 20 07 51
80007 München

Der Arbeit sind folgende Informationen beizufügen: eine kurze Inhaltsangabe, der Lebenslauf des Bewerbers und eine genaue Anschrift. Einsendeschluss ist der 31. Juli 2017.

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