Friedensgespräche in Myanmar ergebnislos beendet

Friedensgespräche in Myanmar ergebnislos beendet
In Myanmar ist eine weitere Runde von Friedensverhandlungen zwischen der Regierung und bewaffneten Rebellen ohne nennenswerte Ergebnisse beendet worden. Zwar hätten sich beide Seiten auf eine Reihe von Punkten geeinigt, berichtete das Staatsfernsehen am Montag. Uneinigkeit herrschte jedoch weiter bei den wichtigsten Forderungen der Rebellen, wie die Gestaltung eines föderalen Staates und eine Verfassungsreform.

Langfristiges Ziel von De-Facto-Regierungschefin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi ist es, die jahrzehntelangen Konflikte in den von ethnischen Minderheiten bewohnten Regionen zu beenden. Vor allem im Norden und Nordosten Myanmars wird weiter heftig gekämpft.

Eine erste Friedenskonferenz unter der seit März 2016 amtierenden zivilen Regierung hatte es im August 2016 gegeben. Diese war als "Panglong"-Konferenz des 21. Jahrhunderts bezeichnet worden. Sie lehnte sich an ein gleichnamiges Treffen von 1947 an. Damals hatten sich der Unabhängigkeitsheld General Aung San, der Vater Suu Kyis, sowie eine Reihe von Vertretern ethnischer Minderheiten darauf verständigt, nach dem Ende der britischen Kolonialherrschaft einen föderalen Staat zu schaffen.

Noch unter dem Militärregime und dem damaligen Präsidenten Thein Sein war im Oktober 2015 ein Waffenstillstandsabkommen geschlossen worden, das aber nur acht von etwa 20 Rebellenorganisationen unterzeichnet hatten. Kritiker hatten diesen Prozess als Farce bezeichnet.

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