CDU-Verteidigungsexperte: Erstmals Chance auf Frieden in Syrien

CDU-Verteidigungsexperte: Erstmals Chance auf Frieden in Syrien
Henning Otte, Verteidigungsexperte der CDU, sieht nach dem Syrien-Gipfel erstmals eine Chance auf Frieden in dem Bürgerkriegsland.

Bundestagsabgeordnete von Union und SPD betrachten die Einigung der Syrien-Kontaktgruppe auf eine baldige Feuerpause mit Hoffnung, aber auch mit Skepsis. "Nach fünf Jahren Bürgerkrieg und Hunderttausenden Toten haben wir erstmals eine Chance auf Frieden in Syrien", sagte der Verteidigungsexperte der Unionsfraktion, Henning Otte (CDU), der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstagsausgabe). Wenn die Waffen aller Beteiligten wirklich schweigen würden, könnten Millionen von Menschen zumindest mit dem Nötigsten an Lebensmitteln und Medikamenten versorgt werden.

Terrorgruppen wie der "Islamische Staat" oder die Al-Nusra-Front müssten allerdings weiter militärisches Ziel bleiben, sagte der  Abgeordnete. "Diese Terroristen wollen keine friedliche Zukunft Syriens." Russland muss nach seinen Worten der Welt jetzt zeigen, ob es auf der Seite des syrischen Volkes und einer friedlichen Entwicklung steht.

Mehr zu Die Krise in Syrien
Der Journalist Anas Khabir bei einer Straßenumfrage in Berlin
"Die Welt sieht zu, wie die Menschen sterben. Man hält sie für Terroristen." Der Mann aus Syrien ist mit seiner Ansicht nicht allein. Das zeigt eine Straßenumfrage von "Amal, Berlin!", die aufrüttelt.
Ein trauernder Mann kniet und hält einen weißen Schemen im Arm, der die Umrisse eines menschlichen Körpers darstellt
Der syrische Künstler Khaled Barakeh will nicht, dass wir uns an die Bilder des Schreckens gewöhnen.

Der SPD-Außenexperte Niels Annen sagte der Zeitung, alle nationalen und internationalen Akteure müssten sich jetzt daran messen lassen, dass den Worten auch Taten folgten und es innerhalb einer Woche tatsächlich zu einer landesweiten Feuerpause komme: "Dafür braucht es den Druck von außen. Insbesondere Moskau und Teheran stehen jetzt in der Pflicht zu liefern."

Beide Regierungen müssten nicht nur die Kampfhandlungen der eigenen Soldaten und Milizen einstellen. Sie müssten auch umgehend auf das Regime in Damaskus einwirken, damit dessen Angriffe auf die eigene Bevölkerung endeten.