Kirche begrüßt Urteil zum Berliner Leichenmuseum

Kirche begrüßt Urteil zum Berliner Leichenmuseum
Die vom Oberverwaltungsgericht verlangte Schließung des Berliner Leichenmuseums ist von der evangelischen Landeskirche begrüßt worden.

Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge, sagte am Freitag, er sei froh, dass das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg der Argumentation des Bezirks Berlin-Mitte gefolgt sei. Diese Argumente würden auch von der evangelischen Kirche seit Jahren vertreten, sagte Dröge dem Evangelischen Pressedienst (epd).

"Die Würde eines Menschen geht über den Tod hinaus", sagte Bischof Dröge. Eine Leiche sei keine Sache, die für kommerzielle Zwecke vermarktet werden könne: "Deshalb hoffe ich, dass das Urteil so schnell wie möglich rechtskräftig wird."

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Besucher in der Austtellung des Menschen Museums.
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Plastinator Gunther von Hagens in Berlin vor der Eröffnung des Körperwelten-Museums "Menschen Museum" im Jahr 2015.
Das umstrittene Berliner "Menschen Museum" mit präparierten Leichen und Körperteilen bleibt geöffnet, muss aber Teile seiner Ausstellung umbauen.


Das Urteil ist nach Angaben einer Gerichtssprecherin noch nicht rechtskräftig, weil der Betreiber des Museums, Gunther von Hagens, noch Beschwerde gegen die Nichtzulassung der Revision einlegen kann. Bis darüber entschieden sei, könne die Ausstellung weiter gezeigt werden.

Nach dem Urteil des Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg vom Donnerstag muss das vom Anatom Gunther von Hagens initiierte "Menschen Museum" voraussichtlich schließen. Die gezeigten Plastinate seien Leichen im Sinne des Berliner Bestattungsgesetzes und unterlägen damit dem gesetzlich geregelten Ausstellungsverbot, hieß es. Die Ausnahmeregelung für wissenschaftliche Präparate in anatomischen Instituten sei in dem Fall nicht anwendbar, da der Betreiber eine zum Zweck der Ausstellung gegründete GmbH sei. (Az.: OVG 12 B 2.15)