Bedford-Strohm gegen Begrenzung des Familien-Nachzugs für Syrer

Bedford-Strohm gegen Begrenzung des Familien-Nachzugs für Syrer
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat sich mit deutlichen Worten gegen eine Begrenzung des Nachzugs der Familien von syrischen Flüchtlingen gewandt.

Fast täglich erreichten ihn Hilferufe syrischer Familien, die in Bayern leben, dass sie "fast wahnsinnig" seien aus Sorge um ihre in Nordsyrien direkt vom Terror des "Islamischen Staates" (IS) bedrohten Angehörigen, sagte der bayerische Landesbischof am Montag in seinem Bericht vor der in Schweinfurt tagenden Landessynode. Deshalb könne er ausgehend vom "christlichen Liebesgebot" einer Einschränkung des Familien-Nachzugs nicht zustimmen.

Mehr zu Die Krise in Syrien
Der Journalist Anas Khabir bei einer Straßenumfrage in Berlin
"Die Welt sieht zu, wie die Menschen sterben. Man hält sie für Terroristen." Der Mann aus Syrien ist mit seiner Ansicht nicht allein. Das zeigt eine Straßenumfrage von "Amal, Berlin!", die aufrüttelt.
Ein trauernder Mann kniet und hält einen weißen Schemen im Arm, der die Umrisse eines menschlichen Körpers darstellt
Der syrische Künstler Khaled Barakeh will nicht, dass wir uns an die Bilder des Schreckens gewöhnen.

Die einzige Möglichkeit der Begrenzung des Flüchtlingszahlen in Deutschland sieht der Bischof in einer solidarischen Verteilung auf viele Länder. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass den Flüchtlingen überall ein würdiges Leben ermöglicht wird. Als weitere große Aufgabe müsse die Integration der Menschen beherzt angegangen werden, sagte der oberste Repräsentant der deutschen Protestanten. Grundlage für die Integration seien das Erlernen der deutschen Sprache, Toleranz, Glaubensfreiheit, die Gleichberechtigung von Mann und Frau und die Zurückweisung menschenfeindlicher Haltungen.