Der Pfarrerblock: Evangelischer Widerstand im Konzentrationslager Dachau
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Foto: Jwaller/CC BY-SA 3.0 /Wikimedia CommonsHelmut Augustin Helmut Augustin, Pfarrer unter anderem in Ströhmthal bei Leipzig, war in den Jahren zwischen 1942 und 1945 im Pfarrerblock des KZ Dachau gefangen. Er gehörte der Bekennenden Kirche an, war im KZ allerdings als Homosexueller registriert. Als Versuchsperson wurden an ihm medizinische Experimente auf der Malariastation durchgeführt. Dazu notiert er: "Ich weiß noch die qualvollen Stunden, als ich durch Malaria-Injektion wochen-, ja monatelang auf dem Krankenbett lag und unsagbare körperliche und seelische Pein erleiden musste." Im Jahre 1950 wechselte er in den Dienst der Kirchenprovinz Sachsen und wurde Pfarrer an St. Matthäus und Matthias zu Schnellroda (Bild) sowie an St. Magnus in Albersroda. Augustin starb im Alter von 40 Jahren.
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Der Pfarrerblock: Evangelischer Widerstand im Konzentrationslager Dachau
In den zwölf Jahren, in denen das Konzentrationslager Dachau bestand, waren dort insgesamt über 2.700 Geistliche inhaftiert - mehr als 1.000 von ihnen überlebten die Haft nicht. Gegen Ende 1940 begann die SS, Geistliche unabhängig ihrer Konfession aus allen Lagern ins KZ Dachau zu überstellen und sie dort im "Pfarrerblock" unterzubringen. Im Block 26 wurde eine Kapelle eingerichtet, zeitweise waren auch Block 28 und 30 Pfarrerblocks. Während die katholische Kirche versuchte, ihren überwiegend polnischen Priestern die Haftbedingungen zu erleichern, fehlte den meisten der knapp über 100 evangelischen Pfarrern, die vor allem der Bekennenden Kirche angehörten, diese Unterstützung.